Entstehung von Innovation – von Geistesblitzen und agilen Prozessen

Wie entsteht eigentlich Innovation und warum braucht es diese in bereits weit entwickelten Gesellschaften?

Innovationen sind häufig der Startpunkt von Fortschritt und neuen Entwicklungsphasen, bevor sie dann – nach Einführung und Etablierung – zum Alltag und allgemeinen Leben einfach dazugehören.
Ob Dampfmaschine (1769), Glühbirne (1878), Fernseher (1931) oder öffentliches Internet (1993) – all diese Innovationen haben zu Beginn das Arbeits- oder Privatleben revolutioniert, und waren anschließend aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Und auch in der Gesundheits- und Sozialwirtschaft gehen seit jeher Innovation und Fortschritt Hand in Hand. Von der Pockenimpfung (1796) über Röntgenstrahlen (1928) bis hin zur aktuellen und in Rekordzeit entwickelten Impfung gegen COVID19 – alles Innovationen, die unser aller Gesundheit dienen. Auch im sozialen Bereich gab und gibt es diese immer wieder, wenn auch in der öffentlichen Wahrnehmung nicht immer so präsent. Wer aber würde den enormen Fortschritt bestreiten, der durch die Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung (1883), den ersten Werkstätten für Menschen mit Behinderung (ca. 1958) oder das BTHG (2017) erst möglich wurde. Innovationen sind also, auch oder gerade in weit entwickelten Systemen, gewissermaßen der Treibstoff für immerwährenden Fortschritt. Innovation beeinflusst unsere Gesellschaft ganz grundlegend in der Art des Zusammenlebens und des Zusammenarbeitens.

Aber wie entsteht eigentlich Innovation? Ist es immer die gute Idee eines Einzelnen, der sprichwörtliche „Geistesblitz“ berühmter Erfinder, Entdecker oder Genies in der Badewanne? So wie Archimedes, der den Zusammenhang zwischen Dichte und Wasserverdrängung angeblich während seines wöchentlichen Bades entdeckt haben soll.

Nun, sicher gaben und geben häufig kluge Köpfe mit ihren guten Ideen entscheidende Impulse für Innovation und Weiterentwicklung. Ob Carl Benz, Marie Curie oder das „Biontech- Duo“ Türeci/ Sahin, sie alle haben den Weg für etwas Großes geebnet. Was dabei aber häufig übersehen wird ist, dass alle genannten (und hier nicht genannten) Innovatoren etwas gemeinsam haben: Der Treiber ist eigentlich immer die Suche nach Lösungen für wahrgenommene Herausforderungen! Soll heißen, Innovation folgt normalerweise keinem Selbstzweck, sondern dient als Antwort auf mehr oder minder große Fragestellungen der jeweiligen Zeit.

Wir sind Gastgeber des
Forums „Innovation“

Besuchen Sie die Sozialwirtschaftliche Managementtagung am 21. September 2021 in Mainz.

Insofern würde es nicht ausreichen, auf den nächsten Geistesblitz eines klugen Menschen zu warten. Vielmehr entsteht ein nennenswerter Teil an Neuerung und Fortschritt aus systematischer und zielgerichteter Arbeit. Auch für die erste Mondlandung (1969) brauchte man damals zwar innovative Neuerungen wie den Raumanzug oder die Möglichkeit der digitalen Flugsteuerung, allerdings hätten diese Erfindungen alleine ohne die ca. 8 Jahre lange systematische Entwicklungsarbeit nicht zu dem kleinen Schritt von Neil Armstrong geführt, der zu einem großen Schritt für die Menschheit wurde.

Wie aber sieht heute eine systematische Abfolge auf dem Weg zum Fortschritt aus?

Der erste Schritt ist immer die Identifizierung von Herausforderungen und neuen Trends. Diese entdeckt man traditionell durch intensive Research- Arbeit und fachübergreifenden Austausch. Neuartige Tools, wie z.B. das EBC -Trendradar, können diesen Prozess heutzutage allerdings erheblich erleichtern und beschleunigen. Das Radar ist ein Hybrid aus künstlicher und menschlicher Intelligenz, mit dem Tendenzen und Trends frühzeitig entdeckt und gleichzeitig auf Relevanz und Reifegrad hin überprüft werden. Durch die Identifizierung und Bewertung relevanter Aspekte in einem sehr frühen Stadium ermöglicht z.B. das Branchentrendradar der Sozialwirtschaft, diese aufzugreifen und proaktiv anzugehen, anstatt erst nach Auftreten eines Problems nachträglich reagieren zu müssen.

Moderne und agile Methoden in Kreativ-Werkstätten, wie z.B. das sog. „Fab-Lab“ im Berliner Change Hub der EB-Gruppe, ermöglichen die Entwicklung von Lösungen bis hin zu Prototypen, selbst wenn es sich – wie in der Sozialbranche häufig – nicht um haptische Produkte handelt. Die Umsetzung solcher Prototypen bis hin zur Marktreife erfordert dann einen systematisierten Strategie Prozess, wie z.B. den EBC-STAR-Prozess. So wird schlussendlich dann sichergestellt, dass aus einem Geistesblitz, einer guten Idee oder einfach einem identifizierten Bedarf echter und dauerhaft wertstiftender Fortschritt entsteht.

Abbildung creativeart – de.freepik.com

Tags